Rententopfaktion am 03.08.2021 auf dem Klingenberg

Ein Rententopf in den jeder einzahlt

Am Dienstag, 03.08.2021, von 14 bis 17 Uhr, veranstaltet DIE LINKE. Lübeck auf dem Klingenberg, mit Emil Tankacheyev (Direktkandidat im Wahlkreis 11) eine Wahlkampfaktion zum Thema Rente.

Alle Lübecker*innen können bei dieser Gelegenheit einmal sehen, was sich im Rententopf befindet und im Gespräch mit unserem Direktkandidaten erfahren, was sich bewegen kann, wenn Sie als Wähler*innen am 26.09.2021 Ihre Stimme Emil Tankacheyev geben.

„DIE LINKE hat längst erkannt, dass unser Rentensystem zu immer größeren sozialen Problemen und mehr Altersarmut führt. Wer als Arbeitnehmer*in „gerade mal so" über die Runden kommt, der kann sich nach dem derzeitigen Stand sehr sicher sein, von Altersarmut betroffen zu sein. Ein gesetzlicher Rententopf, in den alle einzahlen, ist meine und unsere zentrale Forderung", sagt Emil Tankacheyev.

Der Parteivorsitzende Andreas Müller begrüßt es, dass Emil Tankacheyev mit seinem jugendlichen Tatendrang das realistische und finanzierbare Programm zur Bekämpfung von Altersarmut in seinem Wahlkampf aufgenommen hat.

Mythen und Fakten zur Rente

  • 2020-09_-_Altersarmut_in_Deutschland_-_RLS.pdf Die Mär von den reichen Rentner*innen, die auf Kosten der jungen Generation leben, wird seit vielen Jahren gehegt und gepflegt. In Fernsehberichten werden die reichen Alten vorgeführt, die den Wohlstand der heute Jungen angeblich in Saus und Braus verfrühstücken. Ökonomen wie Hans-Werner Sinn beklagen, dass sich «Heerscharen von Rentnern» mit ihren üppigen Renten «von Luxuslinern durch die Weltmeere» schaukeln lassen und die Vergnügungsviertel weltweit bevölkern. In ungezählten Kommentaren der Tagespresse wird mehr Generationengerechtigkeit angemahnt und in Talkshows sind sich neoliberale Ökonom*innen mit den sogenannten Vertreter*innen der nachwachsenden Generation einig: So könne es nicht weitergehen. Während die Alten immer wieder Rentengeschenke bekämen, werde den Jungen viel zu viel aufgebürdet. Um es gleich vorweg deutlich zu sagen: Die Faktenlage deckt eine solche Meinungsmache nicht. Die Wahrheit ist: Jahr für Jahr gibt es immer mehr arme Rentner*innen. Durch eine Vielzahl von Gesetzen wurden die Renten in den vergangenen 30 Jahren für die meisten Rentner*innen um rund 40 Prozent beschnitten. Gleichzeitig ist der Beitragssatz für Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen mit 18,6 Prozent so gering wie in den 1980er Jahren. Von diesem politisch bewusst niedrig gehaltenen Beitragssatz haben insbesondere die Arbeitgeber*innen profitiert.3 Direkt profitiert hat auch die Finanzwirtschaft, der mit der RiesterRente und den neuen Betriebsrenten lukrative Geschäftsfelder eröffnet wurden. Klare Verlierer*innen sind die Rentner*innen: Der durchschnittliche Rentenzahlbetrag liegt derzeit deutlich unter 1.000 Euro monatlich. Das muss sich ändern: Wir brauchen deutlich höhere Renten für alle und eine ausreichende Mindestrente für Geringverdiener*innen. Um das durchzusetzen, müssen wir die These von der angeblich fehlenden Generationengerechtigkeit als Meinungsmache entlarven. Es ist ein Mythos, der von Arbeitgeber*innen, Finanzindustrie und den mit ihnen verbundenen Wissenschaftler*innen gepflegt wird. Ihr Ziel: Der Rentenkahlschlag der vergangenen 30 Jahre soll nicht korrigiert werden. Zahlreiche kursierende Unwahrheiten bestärken diese Tendenz. Mit dieser Schrift widerlegen wir elf oft gehörte Falschaussagen und setzen ihnen Fakten und Argumente für eine bessere Rente entgegen. 1 MB

Themenfolder zum Thema Rente

Stand 2019

  • Themenfolder_Rente.pdf Renten müssen für ein gutes Leben reichen und vor Armut schützen. Viele Menschen haben Angst vor Armut im Alter. Kein Wunder: Das Rentenniveau befindet sich im Sinkflug. Von fast 60 Prozent in den 1980er Jahren soll es bis 2030 auf 43 Prozent fallen. Für viele Menschen bedeutet das: Nach einem Leben voller Arbeit müssen sie sich darauf einstellen, die Rente mit Flaschensammeln aufzubessern. Die Lücken in der Rente sind Ergebnis von politischen Entscheidungen: Weil die Arbeitgeber durch die Teilprivatisierung der Rente nicht mehr den gleichen Anteil der Alterssicherungskosten tragen müssen wie ihre Beschäftigten. Weil bestimmte Berufsgruppen gar nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen: Beamte, Politikerinnen und Politiker oder Selbstständige. Weil Menschen mit hohen Einkommen prozentual weniger einzahlen. Weil das reguläre Eintrittsalter in die Rente auf 67 Jahre angehoben wurde. Die wenigsten halten so lange durch oder finden entsprechende Arbeitsstellen. Die Riester-Rente ist gescheitert. Sie kann die in die gesetzliche Rente gerissenen Lücken nicht schließen. Die Beiträge und Zuschüsse wandern in die Kassen der Versicherungskonzerne statt in die Portemonnaies der Rentnerinnen und Rentner. Millionen Menschen mit normalem und niedrigem Einkommen können sich private Rentenversicherungen nicht leisten. Die Riester-Rente überführen wir auf freiwilliger Basis in die gesetzliche Rente. Wer eingezahlt hat, soll seine Ansprüche behalten und in die gesetzliche Rente überführen können. Die Beschäftigten dürfen nicht den Risiken des Kapitalmarktes ausgesetzt werden. 773 KB

Rentenkonzept von Partei und Bundestagsfraktion DIE LINKE (Stand 2017)

vorgelegt von Bernd Riexinger und Matthias W. Birkwald

  • 2017_-_Rentenkonzept_-_Partei_und_Fraktion.pdf Die Gesetzliche Rente stärken und eine Solidarische Mindestrente einführen. Matthias W. Birkwald MdB ist rentenpolitischer Sprecher, Obmann im Ausschuss für Arbeit und Soziales und Parlamentarischer Geschäftsführer für DIE LINKE. im Bundestag. Bernd Riexinger ist Vorsitzender der Partei DIE LINKE. Der Beitrag entwickelt das Rentenkonzept weiter, das die beiden Autoren im Supplement 11/2015 der Zeitschrift Sozialismus unter dem Titel »Solidarische Mindestrente statt Altersarmut« dargestellt haben. 512 KB