DIE LINKE. Lübeck: Der Wohnungsmarktbericht 2022 ist fern jeglicher Realität

DIE LINKE. Lübeck kritisiert den am 20.07.2023 vorgelegten Wohnungsmarktbericht des Bürgermeisters, dass dieser Bericht wie schon die vorhergehenden – als Marketinginstrument dient, aber nicht die Realität der Menschen in Lübeck abbildet.

Wenn die Lübecker: innen den Wohnungsmarktbericht 2022 des Bürgermeisters lesen würden, dann würden sie ihm eine Frage stellen: In welcher Welt lebst Du? In den letzten 10 Jahren hat die Mehrheit der Lübecker Kommunalpolitik beim Thema öffentlich geförderter Wohnungsbau komplett versagt.

Es fielen und es fallen immer mehr Wohnungen aus der Sozialbindung als Sozialwohnungen gebaut werden. Von ihrem am 28.03.2019 selbst gesteckten Ziel, 10.000 Sozialwohnungen in Lübeck, ist die Bürgerschaft weit entfernt. Aktuell gibt es 7.646 Sozialwohnungen. Nötig für einen normalen Wohnungsmarkt wären aber mindestens 12.500 Sozialwohnungen.

„In Lübeck finden die Menschen keine Wohnungen, die Leerstandsquote liegt lt. Wohnungsmarktbericht bei 0,6%, in 6 von 10 Stadtteilen liegt die Leerstandsquote bei 0,3% oder weniger. Bisher führten diese alarmierenden Zahlen bei der Lübecker Bürgerschaft noch nicht zu einem Kurswechsel in der Wohnungspolitik – stattdessen wird die Kritik immer verächtlich abgetan. Den Begriff Wohnungsnot sucht man in dem Bericht vergebens“, sagt Andreas Müller, Kreisvorsitzender der Partei DIE LINKE. Lübeck.

„Wichtige Maßnahmen, die jetzt unbedingt eingeleitet werden müssen. Der Marktanteil der kommunalen Wohnungsgesellschaft TRAVE muss erhöht werden. Mit 7,4% Anteil am Lübecker Wohnungsmarkt kann eben nicht in ausreichendem Maß direkt und qualitativ auf den Wohnungsmarkt Einfluss genommen werden. Dieser Anteil muss auf mindestens 10% steigen“, erklärt Sascha Luetkens, Sprecher für Bauen und Wohnen der LINKEN. Lübeck.

Die Sozialbauquote ist mit mindestens 30% nicht ausreichend hoch, sie muss dringend erhöht werden. Die Bürgerschaft sollte dem Beschluss des Sozialausschusses vom 05.02.2019 auf 30% +weitere 20% Sozialwohnungsquote Geltung verleihen und ihre negative Entscheidung vom 28.03.2019 gegen diesen Beschluss zurücknehmen.

DIE LINKE wird jede Maßnahme, die dazu führt, dass am Ende mehr Sozialwohnungen zur Verfügung stehen, unterstützen. Besonderen Handlungsbedarf sieht Sascha Luetkens, bei Wohnungen für Studierende und bei Menschen mit Zugangsschwierigkeiten zum Wohnungsmarkt, wie z.B. prekär Beschäftigte, Alleinerziehende, chronisch Kranke, Menschen mit Behinderung(en) usw. Die Liste könnte noch weiter fortgesetzt werden.