LAG Antifaschismus: Rechte Vergangenheit eines Professors an der Polizeihochschule aufgedeckt

Die Landesarbeitsgemeinschaft Antifaschismus der Partei DIE LINKE in Schleswig-Holstein fordert nach Recherchen von Ippen Investigativ die Suspendierung des Hochschullehrers Prof. Dr. Maninger an der Polizeihochschule in Lübeck, dessen rechte Vergangenheit nun aufgedeckt worden ist. Die Bundespolizei war darüber bislang nicht informiert, trotz Sicherheitsüberprüfung.

Seit 2019 ist Herr Maninger bereits Professor für Sicherheitspolitik an der Lübecker Hochschule des Bundes, Fachbereich: Bundespolizei. Maninger gilt innerhalb der Behörde als Sicherheitsexperte und unterrichtet unter anderem auch Spezialeinheiten. 2011 war durch das Bundesamt für Verfassungsschutz eine Sicherheitsüberprüfung durchgeführt worden. Offenbar wurden die Informationen zu seiner Biografie dabei entweder nicht ermittelt oder sie wurden als unproblematisch eingestuft. Dabei war Prof. Dr. Maninger einer der Gründerväter des Instituts für Staatspolitk, publizierte in diversen rechten Zeitschriften und hatte Berührungspunkte zum Umfeld des NSU.

„Hier zeigt sich ein strukturelles Problem unserer Sicherheitsbehörden. Es ist für uns völlig unverständlich, dass bei der Überprüfung durch den Verfassungsschutz die Vergangenheit des Herrn Maninger nicht aufgefallen sein soll." erklärt Klaus-Dieter Brügmann, Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Antifaschismus in Schleswig-Holstein. „Es spricht eher dafür, dass hier – mal wieder – weggesehen oder seine Vergangenheit bewusst ignoriert wurde. Es ist absolut unglaubwürdig, wenn unsere Innenminister ein strukturelles Problem in den Sicherheitsbehörden leugnen.“ 

Die LAG Antifaschismus der Partei DIE LINKE in Schleswig-Holstein fordert ein Ende der Lehrtätigkeit dieses Professors, eine erneute Überprüfung der Lehrkräfte an der Bundespolizeiakademie und Konsequenzen bei dem Verfassungsschutz. 

„In den Sicherheitsbehörden zeigt sich leider immer wieder eine Blindheit auf dem rechten Auge. Ein Verfassungsschutz, der die Aufgaben, unsere Verfassung zu schützen und die freiheitlich demokratische Grundordnung zu bewahren, nicht ernst nimmt, braucht nicht weiter zu existieren. Menschen, die diese Werte nicht vertreten können und wollen, haben in Behörden nichts zu suchen und müssen entlassen werden. Ich fordere die Innenministerin Frau Sütterlin-Waack auf dementsprechend zu handeln“, meint Thomas Palm, Co-Sprecher der LAG Antifaschismus.