DIE LINKE.: Wohnungsnot ist die größte Krise in Lübeck

DIE LINKE mahnt seit Jahren die Verantwortlichen in der Lübecker Politik, dass der Wohnungsnot entgegengewirkt werden muss. Die Appelle und unsere Anträge verpufften, immer wieder wurden sie ignoriert. Stattdessen wurde auf Luxusbauten am Wasser und Eigentumswohnungen gesetzt. Nun hat sich die Wohnungsnot manifestiert und bedroht den sozialen Frieden in unserer Stadt. Jüngst waren es die Studierenden, die auf ihre Not aufmerksam gemacht haben. DIE LINKE fürchtet, dass auch dieser Aufschrei bei den Verantwortlichen ungehört bleibt. In der Damaschkestraße zeichnet sich noch keine Lösung ab und die Zahl der Wohnungslosen steigt weiter.

„Wenn man sich den Wahlkampf der anderen Parteien ansieht, hat man nicht das Gefühl, dass sie in der Realität der Bürger:innen angekommen sind“, erklärt Katjana Zunft, Spitzenkandidatin der LINKEN, „da geht es um das Buddenbrookhaus, um Parkplätze, Cannabis oder um die Beleuchtung des Holstentors. Was wir aber wirklich brauchen, sind Wohnungen und das schnell! Vollmundig versprachen SPD- und CDU Wahlprogramme schon 2018 mehr Wohnungen, aber schaut man sich die Arbeit der GroKo, in den letzten Jahren an, ist die Bilanz negativ - es gibt heute rund 600 Sozialwohnungen weniger als 2018.“

Die Empörung der LINKEN ist groß, denn immer wieder wurde die Situation in den Ausschüssen kleingeredet und verharmlost. Den Begriff Wohnungsnot haben die zuständigen Senator:innen immer vermieden – aber er ist es, der die Situation am besten beschreibt.

„Die Verwaltung behauptet, nur eine bestimmte Klientel hat Probleme eine bezahlbare Wohnung zu finden, aber dies ist nicht die Realität“, erklärt Andreas Müller, der Vorsitzende der Lübecker Linken, „wir reden mit den Menschen und wissen das die Not groß ist. Studierende, die im Auto schlafen, Geflüchtete, die seit Jahren in Unterkünften leben, Familien, die in viel zu kleinen Wohnungen leben, Frauen, die aus Frauenhäusern nicht ausziehen können, Menschen, die in viel zu teuren Wohnungen leben und dadurch verarmen. Die Liste ist endlos und wurde bislang ignoriert“, so Müller weiter.

DIE LINKE ist in ihrem Wahlprogramm deutlich, es soll eine Sozialbauquote von 50% geben, bis es wieder 12.000 Sozialwohnungen in Lübeck gibt und weiß dabei den Mieterbund an ihrer Seite. Mehr Geschosswohnungsbau, statt Einfamilienhäuser, keine Veräußerungen von städtischen Grundstücken, die Stadt soll selbst bauen und die Stadt soll ihr Vorkaufsrecht nutzen, wenn Wohnungen zu Spekulationsobjekten werden, wie es bei VONOVIA regelmäßig passiert.

„Wohnen ist ein Grundrecht für alle Menschen und wir können uns den eingeschlagenen Weg, der dazu geführt hat, dass die Anzahl der Sozialwohnungen zurückgegangen ist, nicht mehr leisten. Wir brauchen einen Kurswechsel in der Wohnungspolitik, der dazu führt, dass die Anzahl der Sozialwohnungen wieder steigt. Lübeck ist eine Stadt für alle und nicht nur für Vermögende oder Profiteure der Wohnungsnot“, erklären Katjana Zunft und Andreas Müller gemeinsam.