DIE LINKE. Lübeck: Diskussion um das Buddenbrookhaus ist unverhältnismäßig

Alle reden über den Umbau des Buddenbrookhaus, wirklich alle?

Das Buddenbrookhaus ist für Tourist:innen ein Anlaufpunkt und ein Aushängeschild für Lübeck, daher soll es nun umgebaut und modernisiert werden. DIE LINKE kritisiert bei der ganzen Debatte die Verhältnismäßigkeit.

"Wir erleben immer wieder, dass sich Politik und politische Vertreter:innen in Nischenthemen verrennen, die für die meisten Lübecker:innen irrelevant sind. Das Ärgerliche daran ist, dass stundenlange Debatten darüber die Ausschüsse blockieren und wirklich wichtige Themen dabei untergehen." erklärt Katjana Zunft, Fraktionsvorsitzende. "Ich vermisse diese Leidenschaft bei Themen wie Wohnungsnot oder Armutsbekämpfung." so Zunft weiter.

Seit Monaten bestimmt ein Streit zwischen einzelnen Fraktionen und dem Bürgermeister die politische Debatte, bei der es darum geht, ob der Keller des Buddenbrookhaus barrierefrei wird, was zufolge hätte, dass ein Teil davon zerstört werden muss.

"Es ist ja lobenswert, dass sich vereinzelte Personen um den Erhalt historischer Bausubstanz sorgen, aber ich sorge mich gerade mehr um Menschen, die unter der Inflation und Energiekrise leiden. Die Debatten um das Buddenbrookhaus führen dazu, dass genau diese Themen immer wieder unter den Tisch fallen." führt Sascha Luetkens, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Mitglied im Bauausschuss, aus.

Immer wieder bestimmen dieses Thema die Fachausschüsse, Sondersitzungen wurden einberufen. Einen Sonderausschuss zur Energiekiese gab es dagegen nicht.

„Der alte Buddenbrook würde sich wahrscheinlich genüsslich seine Zigarre anzünden, wenn er wüsste, wieviel Raum ein Keller in der lübschen Debatte einnimmt, der im Laufe der Klimakatastrophe sowieso irgendwann unter Wasser stehen wird. Wir fordern die Politik auf, sich endlich den sozialen Fragen der Stadt zuzuwenden. Das Buddenbrookhaus nimmt 80 % der Debatte ein, während 80 % der Bevölkerung nicht weiss, wie sie ihre Mieten und Lebensunterhaltskosten bezahlen sollen.“ so Sascha Luetkens.

DIE LINKE. Lübeck wünscht sich eine Rückkehr zu Realpolitik, statt Ränkespiele um Prestigeobjekte.
„Wer die Sorgen der Bürger:innen kennt weiss, es geht ihnen um existenzielle Themen, wie Wohnen, Lebensmittel und Energiekosten. Wer die Zukunft ernst nimmt, redet über Klimaschutz. Wer diese Sorgen nicht hat, redet über Keller!“ empört sich Katjana Zunft.